BMBF bewilligt Mittelaufstockung für das ML2R um 8 Millionen Euro
12. Dezember 2019
Das ML2R wird mit zusätzlichen 8 Millionen Euro bis Ende 2022 gefördert. Neben der Vertiefung der existierenden wissenschaftlichen Arbeit kann das Forschungsprofil des Kompetenzzentrums so um das Maschinelle Lernen auf Quantencomputern und die Vertrauenswürdigkeit maschineller Lernverfahren erweitert werden. Zudem wird ein Virtual Showroom in Form einer Online-Plattform eingerichtet, die Daten, Modelle und Informationen zum Maschinellen Lernen zur Verfügung stellt.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat einem Antrag des ML2R um Mittelaufstockung stattgegeben. Das ML2R wird bis zum Ende der ersten Projektphase Ende 2022 mit zusätzlichen 8 Millionen Euro gefördert. Dies ermöglicht die Erweiterung des Forschungsprofils und die Schaffung von bis zu 25 neuen Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiter, welche die Forschungsaktivitäten zum Maschinellen Lernen (ML) maßgeblich stärken werden. „Dies ist ein wichtiges Zeichen für die Verstetigung des ML2R“, sagt Prof. Dr. Katharina Morik, Sprecherin des ML2R und Koordinatorin der Kompetenzzentren für Maschinelles Lernen auf Bundesebene. „Die Bundesregierung zeigt so ihre Bereitschaft, Investitionen in die Erforschung des Maschinellen Lernens als Schlüsseltechnologie zu erhöhen und den ML-Standort Rhein-Ruhr zu stärken.“
Erweiterung der inhaltlichen Schwerpunkte
Maschinelle Lernverfahren erhalten zunehmend Einzug in sicherheitsrelevante Systeme und Anwendungsbereiche, beispielsweise das autonome Fahren und die medizinische Diagnostik. Es besteht daher ein erhöhter gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Bedarf nach vertrauenswürdigen ML-Anwendungen. Das Konzept der Vertrauenswürdigkeit umfasst eine hohe Qualität der zu Grunde liegenden theoretischen Modelle sowie Aspekte der Transparenz, Zuverlässigkeit, Sicherheit und den Schutz personenbezogener Daten von ML-Anwendungen. Im Zuge der Schwerpunkterweiterung des ML2R werden besonders Forschungsbestrebungen zur Entwicklung von ML-Algorithmen intensiviert, welche Unsicherheiten minimieren und das Vertrauen des Anwenders in das verwendete System stärken.
Quantencomputer haben das Potenzial, zu einer zentralen Zukunftstechnologie zu werden und stehen schon jetzt verstärkt im Fokus von Wissenschaft und Industrie. Das ML2R wird sich im Rahmen der Schwerpunkterweiterung den Möglichkeiten von Quantencomputern für die ML-Forschung widmen und erörtern, welche ML-Problemstellungen von einem Einsatz der Quantentechnologie profitieren können. Am Standort Sankt Augustin wird anhand des Prototyps eines Quanten-Gate-Computers zudem die Grundlagenforschung zu Wahrscheinlichkeitsberechnungen vorangetrieben werden.
Einrichtung eines Virtual Showrooms
Das ML2R setzt auf den offenen Zugang zu Wissen und Daten. Im Rahmen der Mittelaufstockung wird ein Virtual ML Showroom in Form einer Online-Plattform eingerichtet. Auf dieser Plattform werden Ressourcen rund um das Thema ML kostenlos zur Verfügung gestellt. Dies umfasst unter anderem Onlinekurse und Lehrmaterial, kuratierte Datensätze für die praktische Anwendung, ML-Algorithmen und Modelle sowie aktuelle Informationen zum Transferpotenzial von Ergebnissen der ML-Forschung in die Wirtschaft. Das ML2R wird so einen weiteren Beitrag zur Stärkung der ML-Forschung sowie der Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft leisten.
Kontakt:
Ann-Kathrin Oster
Technische Universität Dortmund
Otto-Hahn-Str. 12 / R4.022
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